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Zeltwelten – „Die Töfflibuben“ (Die Mopedjungs)

Wir schreiben den 5.April 2015. Es ist einer dieser Tage, an denen sich Schokoladenosterhasen an sonnigen Orten zu kopflosen Monstern transformieren und einer dieser Nächte, an denen vor der Wohnwagentür liegengebliebenes Gemüse durchgefroren ist, gänzlich.

An diesem Tag stand das erste Zelt der Saison auf unserer Zeltwiese.

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Die verrückten, verwegenen Zwei.

Vierzehnjährige Jungs, mit ihren Mopeds und vor Aufregung (oder Kälte) roten Ohren. Wir sind beeindruckt. Sie sind eine hübsche Strecke getuckert, um nun bei Minustemperaturen auf unserer eisigen Wiese zu nächtigen. Und das alles nur zu Übungszwecken, denn im Sommer wollen sie mit ihren Töffli die weite Reise ins Tessin wagen.

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Die Nacht haben sie gut überstanden, genaue Details sind nicht bekannt. Ich habe mein mütterliches Verlangen, ihnen einen Bettflasche zu bringen, erfolgreich verdrängt. Der Mann hat ihnen Asyl in Notfällen geboten.

Am nächsten Morgen haben sie ihre Gefährte sorgfältig mit Papiertaschentücher gereinigt und sind von dannen gebrummt. Nur die Taschentücher blieben einsam zurück.

Oh süsse Jugend.

(Und weil mich die Beiden nachhaltig beeindruckt haben, werde ich nun Augen und Ohren offen halten, um weiter Zeltwelten-Geschichten zu sammeln)