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Mein Koffer und ich

Koffer

Mein kleines Köfferchen und ich verreisen ganz allein. Das löst gemischte Gefühle aus – einerseits freue ich mich auf die Freiheit, auf niemanden Rücksicht nehmen zu müssen und mich um niemanden zu kümmern, durchzuschlafen, auszuschlafen – kurzum auf alle Vorteile von kinderlosen Urlaubern. Ich GLÜCKLICHE.

Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich morgen Rotz und Wasser heule, wenn ich das Kind verabschiede. In eineinhalb Jahren hat es keinen einzigen Tag gegeben, an dem ich es nicht gesehen habe (und sei es nur schlafend im Bett). Und jetzt gleich eine Woche. Ich mag mir die Lücke gar nicht vorstellen. Werde ich noch etwas anderes als Lücke sein?

Der letzte Tag ist mühsam und schwer, das Kind hat unglaublich schlechte Laune und hängt an mir wie die Bienen am Honig.

Ich will ihr heute noch süssester Honig sein… und dann loslassen…ein bisschen…zum ersten Mal…

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Résumé Reise 2014/15

Ich wollte ja möglichst schnell résümieren, möglichst frisch, zwischenfallslos und so. Jetzt scheint mir alles schon ein bisschen vertrocknet, ein bisschen lange her, ein bisschen weit weg. Ich habe mir die Résumerei ganz fest vorgenommen, obwohl ich ja weiss, dass Vorsätze grundsätzlich ein Problem mit mir haben und alles dafür tun, dass ich sie nicht Umsetzte. Vorsätze sind hinterlistige Schweine. Dieses Mal war da die Magendarmgrippe, kurz nach Ankunft. Kind, Mann und ich eine unschöne Sache, mehrlagig Erbrochenes, man stelle sich das vor (kann man sich das vorstellen?), sowas geht auch nur mit Kind und Mann, mitternächtliche Putzorgien und verspritze Wände. Kaum erholt von diesen Strapazen warf uns eine Erkältung zurück ins Bett. Wir haben also unsere ersten zwei Wochen in der Schweiz vorwiegend liegend, hängend und leidend verbracht.
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Kiten in Baia das Gatas/Salamansa

Wir hatten wohl etwas Pech, von Montag bis Samstag nur einen knapp fahrbaren Tag, alle anderen knapp nicht fahrbar (wohl so 10-11 Knoten), was immer besonders aergerlich ist. Auf bekannte Windvorhersageseiten ist hier wenig verlass – die haben wacker immer etwa 7 Knoten zu viel versprochen. Am letzten Sonntag liess der Wind dann an und seither blaest er durchgehend, meistens wohl so mit 14-17 Knoten, also 12er fuer den Mann und 8er fuer mich. Zwei Tage ueber 20 Knoten, so dass ich den 5er und der Mann den 8er fliegen konnten.

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Boa Vista

Boa Vista – Sand, Sand und nochmals Sand. Auf der kurzen Taxifahrt vom Flughafen ins Dorf Sal Rei fühlte ich mich beim Blick aus dem Fenster stark an Ägypten erinnert – Sand, Abfall und halbfertige Betonbauten, deren Armierungseisen sich gen Himmel strecken. In der Ferne sind riesige Resorts auszumachen. Boa Vista ist komplett auf den Import angewiesen, es gibt keine Nutztiere hier, keinen Anbau und der Fischfang reicht auch nicht aus.
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