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2 Monate

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Und da ist es wieder, dieses merkwürdige Gefühl. Zwei Monate, erst und schon. Es fühlt sich an, als wärst Du schon ganz lange bei uns. Es fühlt sich aber auch so an, als würdest Du viel zu schnell gross. Ich liebe diese Wolke, auf der wir schweben, eine Wolke aus Bébéduft, fliessender Milch, Müdigkeit, zärtlicher Gedanken, kleinen Händchen, zwei Körpern, die doch meistens eine Einheit bilden. Auf der ich noch ganz für Dich sein kann und die so unendlich friedvoll ist und weiss.

Doch allmählich löst sie sich auf und ich weiss, es ist an der Zeit. Langsam wird mein Interesse wieder grösser am Leben ausserhalb – und Deines erwacht.

 

 

 

 

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Morgenstund- Marronimund

4.15 Uhr. Das Schlafzimmer wird mit Licht durchflutet. Die hohe Kinderstimme, unangenehm laut:“ Juhu, es ist schon hell draussen, dass ging  aber schnell.“ Ich blinzle und stelle nach einem Moment der Desorientierung ernüchtert fest: “ Es ist nur hier drinnen hell, weil Du das Licht angedreht hast. Draussen ist es dunkel. Es ist noch mitten in der Nacht.“ „Nein, ich bin jetzt wach!“

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Fussblick bei 34

Vor drei Wochen bestieg ich noch einen Berg – schwitzend und stellenweise fluchend- jetzt wird mir schon beim Anblick einer mehrstufigen Treppe leicht übel. So ist das, wenn die Füsse verschwunden sind.

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Keine Mahlzeit mehr ohne Flecken auf dem Bauch, keine Nacht ohne unzählige Positionswechsel und kein Schuheanziehen ohne ausgeklügelte Wurftechnik. Komme ich des Weges, wird mir sofort Platz gemacht, kleine Kinder bestaunen meinen Bauch, Teeniemädchen kichern hinter vorgehaltener Hand. In den doch erstaunlich vielen Momenten, in welchen ich mir meinem Vorbau nicht bewusst bin, kollidiert dieser mit Tischkanten, Türrahmen, Wänden und Mitmenschen. Bleibe ich in engen Passagen stehen, um Passanten durchzulassen, bleiben diese freundlich aber bestimmt stehen, bis ich irritiert feststelle, dass meine Bauchspitze genau drei Zentimeter Platz lässt. Ich bin beinahe so breit wie gross und das Beste ist, ich weiss da geht noch mehr.

Du purzelst weiter fröhlich vor Dich hin, Kopf runter und still halten scheint Dich kein bisschen zu interessieren. Dafür feilst Du weiter am perfekten Tritt. Ich warte noch immer auf Deinen ersten Schluckauf. Und immer mehr auch auf Dich.

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Puppenmitmacherei – Das Finale

Die Puppenmitmacherei geht heute zu Ende. Ich möchte mich  bei Caro und Maria für diese tolle Aktion bedanken – es hat mir Freude gemacht, war spannend und bereichernd .  Und es hat mir den Anstupser gegeben, mich überhaupt an das „Projekt Puppe“ heranzuwagen.

Unsere Lisa, die nun Lisa-Noemi heisst, ist nicht mehr wegzudenken. Manchmal sehr geliebt, manchmal weniger – aber immer irgendwie mit dabei.

Sie ist noch immer wild, noch schmutziger und nach wie vor am liebsten nackt. Geht ja auch gut, hier unter der andalusischen Sonne.

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Herzliche Grüsse und viel Freude an alle anderen Teilnehmerinnen – ich habe euch so gerne über die Schulter geguckt.

Auf ein Wiedersehen!

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Fussblick bei 28

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Meer sehen. Vielleicht kannst Du irgendwas spüren davon.

Wir können Deine einzelnen Körperteile schon ganz gut unterscheiden, so gross bist Du schon. Etwa 30cm, habe ich gelesen.

Deine Schwester möchte Dich immer auf den Po küssen, ist ja klar. Meistens liegst Du mit den Beinen nach unten, aber Du drehst Dich zig Mal am Tag.

Du hast längere Wachphasen, oft spätabends und frühmorgens, so dass Du das Letzte und Erste bist, was ich spüre. Das ist schön.

 

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Wasserlichkeiten

Eigentlich hätte ich es besser wissen müssen. Kaum waren meine Nettigkeiten zu Gunsten des Sommers öffentlich gemacht, musste ich mich bekehren lassen. Sommergewitter sind nur in Massen toll, masslose Sommergewitter überfluten Keller und machen wenig Freude. Sommergewitter sind auch nur in Kombination mit Sommer toll, was wir hier in den letzten Tagen erleben, lässt sich nicht mehr mit Sommer assoziieren, trotz verzweifelter Versuche, dem Wetter keine Beachtung zu schenken. Auf dem Bild ist das Kind mit einem Neo-Sonnenschirm zu sehen.

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Zurück aber zum Keller. Seit wir im Wohnwagen leben, haben wir unsere Überreste aus vergangenen Zeiten in einem Keller abgestellt. Sehr viel war das nicht. Und irgendetwas davon vermisst haben wir auch nicht. Das hat mich zu Beginn erstaunt, denn ich ging davon aus, an gewissen Dingen zu hängen. Beispielsweise an der wurmstichigen Kommode, die ich seit gut zwölf Jahren mit mir herumschleppe, und die mir jedes neue WG-Zimmer heimelig machte. Als uns die Nachricht vom überfluteten Keller erreichte, galt meine einzige Sorge meinen Tagebüchern. Diese blieben zum Glück unbeschädigt. Unsere beiden freien Tage verbrachten wir im nassen Keller, im Auto, auf dem Entsorgungshof und in der Waschküche. Wirklich begeistert davon war nur das Kind, es schleppte nasse Bücher, matschte mit durchtränkter Pappe, fand klitschnasse Stofftiere, die zu Kindes Freude „Pipi machten“ und fühlte sich überhaupt im ganzen Nass und Dreck so wohlig, dass die Gummistiefel schnell von den Füssen flogen.

Unser Besitz an Sachen ist nun von „fast gar nichts“ auf „eigentlich gar nichts“ geschrumpft. Und das fühlt sich gut an. Federleicht, irgendwie.

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Saisonstart in Wort und Bild

Am 1. April wollten wir in unseren Wagen einziehen. So lautete der Plan. Dann kam der Niklas und zerstörte mal einfach so unser Vorzelt. Der Mann verfiel ein wenig in Panik ob dem nahenden Regen und dem neu erstandenen Sofa (er hat zähen Whats-app Kontakt mit einem Teeniesofabesitzer geführt, allein die erste Nachricht lautete so: Hey mann, wer bist du? Ich bin Rom.  Er hat das tapfer durchgezogen und wir haben nun ein Sofa, das auf den Zentimeter genau passt.)

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= wenn knapp 1,5 Jährige morgens der unausgeschlafenen Mama das Smartphone klauen, energievoll bloggen und selbständig veröffentlichen. Keine Ahnung wie sie das hingekriegt hat. Ich lass das jetzt und geh einen dritten Kaffee trinken. (Und entschuldige mich bei den schnellen Lesern, welche den Kindereintrag vor mir entdeckten und vielleicht verwirrt waren ob Kleeblatt, Palme und Drache – ich finde den Titel ja irgendwie sehr poetisch. Ich glaube mein Kind ist talentiert, ich lasse es jetzt öfter bloggen)