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2 Monate

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Und da ist es wieder, dieses merkwürdige Gefühl. Zwei Monate, erst und schon. Es fühlt sich an, als wärst Du schon ganz lange bei uns. Es fühlt sich aber auch so an, als würdest Du viel zu schnell gross. Ich liebe diese Wolke, auf der wir schweben, eine Wolke aus Bébéduft, fliessender Milch, Müdigkeit, zärtlicher Gedanken, kleinen Händchen, zwei Körpern, die doch meistens eine Einheit bilden. Auf der ich noch ganz für Dich sein kann und die so unendlich friedvoll ist und weiss.

Doch allmählich löst sie sich auf und ich weiss, es ist an der Zeit. Langsam wird mein Interesse wieder grösser am Leben ausserhalb – und Deines erwacht.

 

 

 

 

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Frühlingserwachen

Hier sitze ich und überlege, was ich schreiben möchte. Was ich schreiben kann. Und was einfach keine Sprache braucht. Ich kenne keine Worte für dieses Glück, für diese bedingungslose Liebe, für diesen Zauber. Dieses Lied kennt sie,finde ich.

Seit gut drei Wochen bist Du bei uns.Du bringst meine Seele zum Lächeln. Ich freue mich über alles was ist. Ich freue mich auf alles was kommen wird.

maëlle

 

 

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Fussblick bei 40

Fussblick bei 40

Da liegen so viele Wochen zwischen gestern und heute. Wo ist die Zeit nur hin? Da war eine Heimreise, ein Ankommen, ein Einnisten, ein grosses Wiedersehen, ein stetig wachsender Bauch. Schnee, Kälte und Krankheit – es scheint sich jährlich zu wiederholen.

Und da sind wir nun, unter verschneiten Dachfenstern, in wohliger Wärme und warten. Gemeinsam und doch jeder ein bisschen für sich  – aber alle auf dasselbe: Dich.

Das Kind ist anhänglich wie nie zuvor, ist weinerlich und fordernd. Manchmal sitzen wir da, halten uns fest, plaudern und es fühlt sich ein bisschen nach Abschied an. Dann möchte ich weinen.

Der Mann behandelt mich manchmal wie ein rohes Ei. Ich fühle mich oft als solches.

Die letzten Tage sind brüchig.

Horche in meinen Körper hinein und registriere jedes Ziepen und Ziehen und Krampfen. Ich warte sehnsüchtig auf den Schmerz, diesen Schmerz, von dem ich sicher war, ihn nie mehr fühlen zu wollen. Doch nun scheint er so belanglos im Vergleich zu dem, was er schenkt.Du liegst in der Luft und ich weiss, Du trägst meinen Lieblingsduft. Es wird so schön sein neben Dir zu sein.

Da liegen die letzten Stunden zwischen heute und morgen.

Und dieses morgen schenkt uns eine neue Welt.

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Morgenstund- Marronimund

4.15 Uhr. Das Schlafzimmer wird mit Licht durchflutet. Die hohe Kinderstimme, unangenehm laut:“ Juhu, es ist schon hell draussen, dass ging  aber schnell.“ Ich blinzle und stelle nach einem Moment der Desorientierung ernüchtert fest: “ Es ist nur hier drinnen hell, weil Du das Licht angedreht hast. Draussen ist es dunkel. Es ist noch mitten in der Nacht.“ „Nein, ich bin jetzt wach!“

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Puppenmitmacherei – die wilde Lisa

Die Puppe ist fertig. Das ist einfach so passiert. Ich begann mit der Herstellung und konnte nicht mehr aufhören. Es war ein bisschen wie ein Rausch, viel Schaffensfreude und Neugierde. Ich war so gespannt, wie sie wohl aussehen würde. Drei Tage lange habe ich in jeder freien Sekunde gewerkelt und nun ist sie – unsere wilde, noch nackige Lisa- bei uns. Aber ich erzähle der Reihe nach.
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Seifenblase

Zu Besuch,Nachrichten im Fernsehen. Ich schaue und sehe, bis ich vor lauter Tränen nichts mehr erkenne. Hallo Welt, mit voller Wucht mitten in die Fresse. Und meine Seifenblase platzt, die kleine Schöne, mit der ich seit deiner Geburt fliege.

Wo wir jeden Tag ein Fest der Sinne feiern und ich mit Dir all die schönen Dinge dieser Welt entdecke. Wie weich Moos ist und wie Gräser kitzeln, wie Tannenzapfen schmecken und wie hart Stein ist. Wir beobachten Tiere, tragen Regenwürmer und Schnecken von der Strasse, füttern nahrungssuchende Spatzeneltern, giessen die Blumen, Kräuter,Beeren und Tomaten in unserem Garten, kaufen im kleinen Hofladen ein, Du kriegst Erdbeeren geschenkt.  Du bist offen und freundlich zu allen Menschen die Dir begegnen, sagst jedem „Guten Tag“ und „Merci“, von Dir aus, nicht weil ich das möchte. Die Natur, die Welt ist unser Spielplatz, den wir gemeinsam erkunden und erforschen, mit Herzen voller Liebe, Freude und Achtung. Ich lerne von Dir, Du lernst von mir und wir lernen von ihr. Und wir erfahren soviel Gutes.

Das Elend kriecht in meine Knochen. Nachts kann ich nicht schlafen, betrachte Deine entspannten, reinen und unschuldigen Gesichtszüge, Deinen gleichmässigen Atem. Will dich schützen, beschützen vor alledem und weiss, dass es nicht geht.

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Saisonstart in Wort und Bild

Am 1. April wollten wir in unseren Wagen einziehen. So lautete der Plan. Dann kam der Niklas und zerstörte mal einfach so unser Vorzelt. Der Mann verfiel ein wenig in Panik ob dem nahenden Regen und dem neu erstandenen Sofa (er hat zähen Whats-app Kontakt mit einem Teeniesofabesitzer geführt, allein die erste Nachricht lautete so: Hey mann, wer bist du? Ich bin Rom.  Er hat das tapfer durchgezogen und wir haben nun ein Sofa, das auf den Zentimeter genau passt.)

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Die Mama von gestern

Im letzten 7 Sachen Post habe ich erwähnt, dass ich den Satz „man schaut mit den Augen, nicht mit den Händen“ aus meiner Kindheit mitgenommen habe und dass er nicht zu den Dingen gehört, die ich an mein Kind weitergeben möchte. Meine Mutter hat darauf auf Facebook reagiert: …jaja die Mama von gestern hat so vieles falsch gemacht. Zum Glück kann es die Mama von heute besser machen. Weiterlesen